Hochebene
Luise Rinser
Die Hochebene, in deren duesterer, schwermuetiger Landschaft sich die drei Lebenswege dreier Menschen kreuzen, ist mehr als ein blosser geographischer Ort. Wenn sich Juliane Brenton am Ende dieses Liebesromans fuer das selbstlose Leben an der Seite eines Arztes entschieden haben wird, hat sie im uebertragenen Sinne die Hochebene ihres Lebens erreicht. Es ist nicht nur das Thema allein, das in dieser Erzaehlung ergreift - es ist die klare, bildkraeftige Sprache, mit der die Dichterin die feinen Veraestelungen seelischer Entwicklungen aufspuert. Unter der scheinbaren Nuechternheit draengt verhaltene und gebaendigte Leidenschaft zur Entscheidung. Luise Rinser fuehrt ihre grosse Lesergemeinde auch hier wieder auf die Grundfragen der menschlichen Existenz hin. In seinem Nachwort schreibt Hans-Juergen Seekamp ueber das 1942 erschienene Buch: "Ihm ist anzumerken, wie die Verfasserin zur Krise der Zeit stand und wie sie sich doch auch ueber die Zeit zu erheben wusste."
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